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Hochsensibilität und Mutterschaft - ist das vereinbar?

Autorenbild: Ellen KuhnEllen Kuhn

Aktualisiert: 21. Nov. 2024


Hochsensibilität und Elternschaft, Mutter und hochsensibel,

Was ist Hochsensibilität? 

Der Begriff ist noch sehr jung. Erst in den 1990er Jahren wurde er unter dem Akronym HSP (Highly Sensitive Person) bekannt. Die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron definiert Hochsensibilität sowohl als eine hohe Sensitivität für subtile Reize als auch eine leichte Übererregbarkeit. Bereits der Wissenschaftspionier Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936), welcher für seine Arbeit mit Hunden und die These der „klassischen Konditionierung“ bekannt wurde, entdeckte erste Erkenntnisse in Richtung Hochsensibilität. In einem Versuch setzte er Menschen einem sehr lauten akustischen Reiz aus, um herauszufinden, wann die Schmerzgrenze erreicht wurde. Er stieß dabei nicht auf die in psychologischen Studien häufig anzutreffende Normalverteilung, sondern auf eine Gruppe von Testpersonen, deren Schmerzgrenze weit früher erreicht war und unterhalb der Normalverteilung lag. Die eben erwähnten fünfzehn bis zwanzig Prozent.  

Die Diplom-Psychologin Sylvia Harke beschreibt in ihrem Buch „Hochsensibel – Was tun?“, wie sich die Erkenntnisse von Aron und Pawlow bei einer hochsensiblen Person bemerkbar machen: „Grundsätzlich kann man das Thema auf ein verändertes Wahrnehmungssystem reduzieren, das äußere wie innere Reize schon ab einer niedrigen Schwelle verarbeitet, sodass es leicht in Zustände von Übererregung kommen kann. Hochsensibilität verändert die Wahrnehmung und ermöglicht das Erkennen von feinsten Unterschieden, macht die Betroffenen tatsächlich empfindlicher und verletzlicher, aber auch leistungsfähiger in speziellen Teilbereichen, die sich immer wieder als (Hoch-)Begabung zeigen.“. Harke fasst die Eigenschaften hochsensibler Menschen in verschiedenen Kategorien zusammen. 


Wahrnehmung.

Sogenannte HSPler haben eine verstärkte Wahrnehmung von Details sowie eine sehr große Genauigkeit und Sorgfalt bis hin zum Perfektionismus. Das schlägt sich in einer sehr großen Gewissenhaftigkeit nieder. Diese Menschen haben ein sehr genaues Empfinden für Fehler. Sie empfinden aber auch eine starke emotionale Berührung für die Natur, Musik oder Kunst, sie können auf Grund der wahrgenommenen Schönheit in diesen Bereichen vor Rührung oder Betroffenheit in Tränen ausbrechen. Auf der anderen Seite erleben sie schnell eine Überreizung in Punkto Geräusche, Temperatur, Geruch oder Berührung. Diese können für andere oft kaum wahrnehmbar sein, für eine High Sensitive Person dagegen unerträglich. 


Körperliche Eigenschaften. 

HSPler haben eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit. Sie haben eine höhere Anfälligkeit für Stresskrankheiten, die auf die Überstimulation des Nervensystems zurückzuführen sind. Dazu gehören zum Beispiel Magen- und Darmprobleme, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, aber auch Burnouts. Sie reagieren extrem sensibel auf Alkohol und Koffein, aber auch Medikamente können bei ihnen viel intensiver und schneller wirken. Da das Empfinden für den Körpers sehr stark ist, beeinträchtigen auch Hungergefühle und Müdigkeit das Wohlbefinden eines Hochsensiblen besonders stark. 


Soziale Kompetenz. 

Hochsensible haben eine extrem hoch ausgeprägte Empathie, sie sind einfühlsame und verständnisvolle Zuhörer, tiefergehende Gespräche sind ihnen sehr wichtig, gegen Smalltalk haben sie sogar eine Ablehnung. Ihr Harmoniebedürfnis ist sehr hoch ausgeprägt, Konflikte und Streits können für Hochsensible einer Folter gleichkommen. Feinste Regungen und Stimmungsschwankungen im Umfeld registriert ein HSP wie ein Seismograph. Hinzu kommt als ein sehr zentraler Aspekt, dass eine hochsensible Person diese Stimmungen aus dem Umfeld nicht nur sehr feinfühlig wahrnimmt, sondern auch meist auf sich überträgt, weshalb Gefühle anderer Menschen sie häufig drastisch beeinträchtigen. Die Fähigkeit zur Abgrenzung ist durch die reduzierten Filtermechanismen sehr gering ausgeprägt.


Harke definiert darüber hinaus bestimmte charakteristische Persönlichkeitseigenschaften einer hochsensiblen Person. Oft ist diese Gruppe von Menschen eher introvertiert. Sie hat Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen, da diese für sie sehr anstrengend sind und sucht deshalb häufiger den Rückzug und die Ruhe. Ein Hochsensibler verfügt aber häufig auch über eine außergewöhnlich gute Intuition, die manchmal sogar bis an Telepathie grenzen kann. Ein Hochsensibler verarbeitet Erlebnisse viel tiefer und braucht hierfür sehr viel Zeit. HSPler suchen häufig nach dem Sinn der Dinge und Ereignisse. Andererseits braucht eine hochsensible Person widersprüchlicherweise sehr viele neue Impulse. Ihre Neugier treibt sie zu vielfältigen Interessen hin. Zudem haben sie viele unterschiedliche Begabungen, so dass eine Fokussierung manchmal schwer fällt. Vieles gelingt ihnen einfach sehr gut. Die richtige Balance zwischen Reizbedürfnis und Reizarmut zu finden, bleibt ein lebenslanges Thema für einen Hochsensiblen. 

Sollten Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, in den obigen Beschreibungen wiederfinden und sich noch nicht mit dieser Thematik beschäftigt haben, gibt es eine Vielzahl an Fachliteratur.


Was bedeutet diese besondere Veranlagung für das Elterndasein? 

Zunächst einmal sind eine hochsensible Mutter oder ein hochsensibler Vater im Grunde genommen ein Segen für ein Kind, denn die Wesensart des Kindes sowie seine Bedürfnisse und Wünsche werden sehr feinfühlig wahrgenommen. Die Feinfühligkeit der Eltern kann dem Kind auch zu einem besseren Verständnis von sich selbst verhelfen. Vor allem in Krisen und bei Problemen des Kindes haben hochsensible Eltern die Gabe, durch ihre Wahrnehmung für das Kind und andere Menschen und Situationen dem Kind eine gute Hilfe im Leben zu sein. Durch die überdurchschnittliche Konzentrationsfähigkeit auf die Bedürfnisse des Kindes hat dies oft das Gefühl, genau in diesen wirklich gesehen zu werden. Ein besonderes Geschenk sind hochsensible Eltern für hochsensible Kinder. Das ist besonders wichtig, denn: „Viele hochsensible Kinder haben grundlegende Zweifel an ihrem Selbstwert und an ihrem Wert für andere. Nicht nur in der Familie, sondern vor allem in Gruppen Gleichaltriger bekommen viele Hochsensible schon als Kinder den Eindruck, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung“, so der Autor Georg Parlow in seinem Buch „Zart besaitet“. „Die Wahrscheinlichkeit, als hochsensible Mutter ein hochsensibles Kind zu bekommen, ist mindestens 50:50. (…). Hochsensible Kinder (sind) anfälliger für Koliken, unruhigen Schlaf und verschiedenste andere Probleme. So manche hochsensible Mutter zweifelt da an ihrer Liebesfähigkeit oder an ihrer Fähigkeit, ihr eigenes Kind angemessen zu behandeln, und begreift nicht, warum andere Frauen durch die Geburt eines Kindes viel weniger aus der Bahn geworfen werden.“ Ein hochsensibles Kind fordert einen besonders behutsamen Umgang ein. Dinge, die für andere Kinder nicht allzu schlimm erscheinen, können für ein hochsensibles Kind gravierend sein. Allein der Schulunterricht, an dem viele andere Schüler teilnehmen, kann sie in puren Stress versetzen und überfordern. Deshalb ist eine besondere Behutsamkeit mit diesen Kindern gefragt und gefordert. Sehr gravierend wird es, wenn ein hochsensibles Kind keine sensiblen Eltern hat. Das kann für das Kind zu einer sehr schweren Herausforderung werden. Diese besondere Gabe und die Herausforderungen bei ihrem Kind wahrzunehmen und es auf dem Weg einfühlsam zu begleiten, gelingt hochsensiblen Eltern sehr viel leichter oder im Extremfall überhaupt. 

Gleichzeitig verhilft die Hochsensibilität einem betroffenen Elternteil, die Freuden der Elternschaft besonders tief zu empfinden und zu spüren. 

Allerdings führt die Hochsensibilität oft auch zu einem Dilemma bei der HSP-Mutter und/oder dem HSP-Vater. 

Kinder fordern ständig Aufmerksamkeit ein und verbreiten manchmal ununterbrochen Lärm. „Gerade Babys und Kleinkinder (können) eine große Quelle von Reizüberflutung (…) darstellen (…). Die hohen, schrillen Töne, die ein Kleinkind beim Sprechen, Kreischen und Weinen von sich gibt, das nächtliche Schreien, Füttern und Wickeln stellt eine Dauerbelastung für die Eltern dar. Eine Zeitlang können sie das vielleicht wegstecken, doch wenn sie über längere Zeit nicht die Möglichkeit hatten, sich zurückzuziehen, kann es sich so anfühlen, als würden sie auf dem Zahnfleisch kriechen.“ Das wird erst recht zum Thema, wenn man mehrere Kinder hat oder wenn dann auch noch die Freunde mit in der Wohnung oder dem Haus spielen. Das kann ein hochsensibles Elternteil oft an oder sogar über die Belastungsgrenze bringen. Obwohl das natürlich nicht andeuten soll, dass nicht alle Eltern einmal überfordert sind. Aber für einen Hochsensiblen liegt die Schwelle zur Überlastung meist sehr viel tiefer. Ein gegenteiliges Wahrnehmungsvermögen, also eine reduzierte oder durchschnittliche Sensitivität, hilft manch anderen Eltern dabei, gewisse Informationen und Reize einfach „durchzuwinken“. 

Eigentlich muss sich das hochsensible Elternteil oft aus dieser Reizüberflutung zurückziehen und sich Ruhe gönnen. Doch Kinder spüren diesen Rückzug und nehmen diesen nicht kampflos hin. „Ich habe schon viele Eltern in meiner Beratung erlebt, die durch die eigene permanente Überforderung den Kindern ständig ablehnende Signale gesandt haben und die Nähebedürfnisse der Kinder nur noch als nervig empfunden haben. Doch die Natur ist paradox in diesem Fall: Je mehr Ablehnung Kinder erfahren und je mehr sie um die Nähe der Eltern betteln müssen, desto fordernder werden sie. Man kann Kinder nicht zur Selbstständigkeit zwingen, indem man ihnen die Geborgenheit vorenthält, die sie eigentlich noch brauchen. Genau an dieser Stelle entfalten sich die meisten familiären Konflikte. Die Kinder auf der einen Seite suchen nach Nähe und Geborgenheit, die Eltern suchen und brauchen Rückzug“, so Sylvia Harke. Und dieser notwendige Rückzug kann in der Regel eine sehr lange Zeit nicht bewerkstelligt werden oder nur sehr schwer und oft auch mit Begleiterscheinungen wie elterlichen Schuldgefühlen ob dieses Rückzugs. 

Eine weitere Schwierigkeit beleuchtet Luca Rohleder in seinem Buch „Berufung für Hochsensible. Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch“. Der Themenkomplex Unabhängigkeit spielt bei Hochsensiblen eine extrem wichtige Rolle. Das Bedürfnis nach Freiheit ist sehr hoch ausgeprägt in dem Sinne, dass ein großes Bedürfnis besteht, seine Zeit frei einteilen zu können und in dieser Zeit eigenen Impulsen nachgehen zu können. Eigene Kinder greifen in dieses existenzielle Bedürfnis eines Hochsensiblen ein. Für eine lange Zeit wird die eigene Freiheit zum Wohle einer anderen Person zu einem gewissen Grad geopfert. Auch wenn einem das bewusst ist, kann dieser Umstand für einen Hochsensiblen besonders schmerzhaft sein. Er wird diese mangelnde Befriedigung des Bedürfnisses nach einer selbstbestimmten Zeit stets sehr präsent als unerfüllte Sehnsucht empfinden. In ihrem Blog „Pusteblume für Mama“ beschreibt die Autorin Christine, die ihre Hochsensibilität und ein Entwicklungstrauma erst nach der Geburt ihres ersten Kindes entdeckte, sehr eindrücklich ihre Gefühle: „Wenn mir früher als Kinderlose jemand prophezeit hätte, dass ich als Mutter über Jahre täglich mit meinem Muttersein hadern würde, ich hätte es niemals für möglich gehalten. Damals, als ich mir aus tiefstem Herzen zwei Wunschkinder in mein Leben träumte und mir absolut sicher war, dass unser eigener Nachwuchs nicht nur eine Bereicherung für unsere Familie sei, sondern vor allem die sinngebende Ergänzung in meinem eigenen Leben. Damals wusste ich auch noch nicht, dass ich hochsensibel bin.“ Besonders die Fremdbestimmtheit macht ihr zu schaffen. „Das Gefühl, von dessen Existenz ich zuvor nicht gewusst hatte, traf mich vom ersten Moment an, da mein Ältester vor sechs Jahren das Licht der Welt erblickte. Statt Freudentränen übermannte mich die Gewissheit, von nun an vierundzwanzig Stunden am Tag von den Bedürfnissen eines anderen Menschen gelenkt zu werden. Mein eigenes Ich schien zu verblassen, meine Bedürfnisse verschwanden hinter den Gittern eines selbstgebauten Gefängnisses.“

Das sind harte Worte, die aber die Verzweiflung widerspiegeln, die eine hochsensible Mutter empfindet, die von ihrer Veranlagung und Wesensart nichts wusste und von einem Sturm neu entdeckter Gedanken und Wahrnehmungen überflutet wird. Grenzenlose Irritation statt Muttergefühle.

Eine weitere Herausforderung für HSPler stellt die in Familien und vor allem in der Erziehung immer wieder auftretenden Disharmonien dar. Konflikte mit dem Partner oder anderen Familienmitgliedern sowie beispielsweise Zukunftsängste und ungelöste Aspekte der eigenen Identität werden oft mit besonderer Schärfe und Dringlichkeit wahrgenommen. Auch die gut gemeinten Ratschläge von Freunden und Verwandten können einen großen Gewissenskonflikt in HSPlern auslösen. In Anbetracht der Reizüberflutung können sie  Einflussnahmen und „Angriffe“ von außen, die sie von ihrer eigenen Intuition abzubringen drohen, schwer abgrenzen.

Auch der Spagat zwischen einem Ideal, wie man mit dem Kind umgehen will, und dem, was der eigene Körper und Geist in der Lage ist, tatsächlich zu leisten, kann zu einer ungeahnt schwierigen Herausforderung werden. Das ist zwar für alle Eltern, vor allem meist Mütter, ein Thema, aber einer hochsensiblen Person wird das Loslassen vom Optimum besonders schwerfallen oder schlecht gelingen. 

Das alles heißt allerdings nicht, dass Hochsensible keine Kinder haben sollten. Aber sie sollten sich dieser sicher auf sie wartenden Konflikte im Rahmen der Elternschaft gewahr sein. Und am besten bereits vor dem Gebären eines Kindes in der Erkenntnis der eigenen Besonderheit vorangeschritten sein, darum wissen, wie Überforderung vermieden werden kann und wie die Akkus aufgeladen werden können – zum eigenen Wohl und zum Wohl des Kindes.. Denn diese überlebensnotwendigen Strategien werden ihnen vor allem zu Beginn der Elternschaft unwiderruflich abverlangt werden. Deshalb ist es für alle Eltern, aber vor allem für Hochsensible, von außerordentlicher Bedeutung, Unterstützung im Umfeld zu haben. Es muss geplante Zeiten der Reizarmut geben. Georg Parlow betont, dass es von Anfang an wichtig ist, „Zeiten völliger Ungestörtheit einzuplanen, wenigstens eine halbe Stunde am Tag, in der sie die Verantwortung an jemand anderen abgeben, in der sie keinerlei Betreuungspflichten haben.“ Im optimalen Fall sollte die Betreuungsverteilung bereits vorab mit dem Partner besprochen werden. Vor allem für Alleinerziehende müssen alternative Betreuungspersonen, seien es die Eltern, Freunde oder eine bezahlte Kinderbetreuung, für Entlastung sorgen. 

Ich selbst erachte vor dem Hintergrund meiner Hochsensibilität ein Kind schlicht und ergreifend nicht nur als enorme Herausforderung, sondern sogar als ein großes Wagnis. Vor allem, da ich bis heute manchmal noch nicht gelernt habe, meinen energetisch „roten Bereich“ vorab zu verhindern. Ab und an arbeite ich mich selbst in eine völlige Erschöpfung – durch einen zu hohen Anspruch an mich selbst und fehlender mir selbst nicht zugestandener Regeneration. Aus dieser wieder herauszufinden, ist für mich unfassbar zeitintensiv. Zusätzlich ist ein elementares Charakteristikum dieser Phasen, dass ich für niemanden da sein kann, außer für mich selbst. Für mehr reicht einfach die Kraft nicht. Sollte ich in so einer Phase zusätzlich ein Kleinkind betreuen müssen, das mich wirklich braucht und das essentielle und existentielle Ansprüche und Anrechte an mich hat, ich wäre in einem unfassbar schlimmen Konflikt. Und erst recht, wenn ich mir dabei bewusst wäre, dass ich einem Kind durch mein Bedürfnis nach Rückzug Ablehnung vermittle. Das würde ich keinem Kind antun wollen. Während ich diese Zeilen schreibe, stelle ich mir meinen letzten Zustand der maximalen Überforderung vor. In dieser Zeit für ein oder sogar zwei Kinder verantwortlich zu sein, erscheint mir als eine extrem große, wenn nicht sogar unmögliche Belastung. Auch wenn ich diesem Kind oder diesen Kindern in vielen anderen Situationen und Phasen sicher eine wirklich gute Mutter und einfühlsame Begleitung im und ins Leben sein würde. 

Ich habe einige hochsensible Mütter in meinem unmittelbaren und peripheren Umfeld. Sie scheinen Erfolge ihrer Kinder und die freudigen Momente sehr intensiv und mit Glück zu erleben. Für sie alle sind die Kinder gleichzeitig oft eine extreme Herausforderung, manchmal sogar eine kaum schulterbare Inanspruchnahme. Für eine von ihnen sogar so sehr, dass sie zur Zeit tragischerweise am Rande des Burnouts steht. 

Christine schreibt zum Schluss eines Blogbeitrages mit dem Titel „Regretting Motherhood. Wenn hochsensible Mütter an die Grenzen ihres Mutterseins kommen“: „Heute weiß ich, dass ich keine Kinder zur Vervollständigung eines sinnerfüllten Lebens gebraucht hätte. Und dennoch bin ich dankbar dafür, dass alles so gekommen ist, wie es ist und meine Söhne Teil meines Lebens sind. Ohne meine Kinder hätte ich wahrscheinlich nie erfahren, dass ich hochsensibel bin und wie ich das Potenzial dieses Wesenszugs positiv sowohl für mich, als auch für andere nutzen kann. Denn so viel steht fest: Die Welt braucht dringend hochsensible Mütter, die zu ihren eigenen Bedürfnissen stehen können und damit auch ihren Nachwuchs lehren, gut auf sich zu achten. Vielleicht entsteht daraus dann eine Gesellschaft, die zunehmend akzeptiert, toleriert und bewusster ist im Umgang mit Anderen.“


© Ellen Kuhn




 
 
 

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