
Um die Zuversicht tummeln sich für mich immer auch die artverwandten Begrifflichkeiten Hoffnung, Vertrauen und Glaube. Die Zuversicht ist mir hierunter die liebste aller Perspektiven, denn sie scheint mir die reflektierteste. Im Vertrauen beschließe ich, mich (gemäß Niklas Luhmann) der Kontingenz des Daseins zu stellen. Dennoch setze ich dabei auf ein Pferd, auch mit dem Risiko, dass ich falsch liegen könnte. In der Hoffnung verschließe ich meine Augen zu einem höheren Maß vor der Realität. Ich negiere die Unsicherheiten. Die Hoffnung ist für mich eine existenziell wichtige, aber naivere Form, in die Zukunft zu blicken. Der Glaube beschließt häufig, auf wissenschaftliche Fakten zu verzichten und einer These blind zu vertrauen. In der Zuversicht weiß ich um die Ambivalenz des Vertrauens, um die Naivität der Hoffnung, um die Ausschließlichkeit des Glaubens. Es ist für mich eine aktive, optimistische Haltung, der Zukunft zu begegnen.
Ein Beitrag, den ich für das Philosophische Radio verfasst habe. Hier können Sie die ganze Episode in voller Länger anhören: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-das-philosophische-radio/thea-dorn-zuversicht-bewahren-102.html
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